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Steigende CO2-Steuer: Was Autofahrer jetzt wissen müssen

25. Mai 2025 | Veröffentlicht in Infos

Die CO₂-Steuer wurde in Deutschland 2021 eingeführt, um den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen zu reduzieren. Für Autofahrer bedeutet das: Tanken wird schrittweise teurer. Im Jahr 2025 steht eine deutliche Anhebung bevor – mit weitreichenden Folgen für Verbraucher, Unternehmen und die Automobilbranche. In diesem Beitrag erklären wir, was hinter der Steuer steckt, wie sie sich entwickelt und wie sich die Spritpreise bis 2027 voraussichtlich verändern werden.

Was ist die CO₂-Steuer überhaupt?

Die CO₂-Steuer ist eine staatliche Abgabe auf fossile Energieträger wie Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas. Sie soll einen Anreiz schaffen, den Verbrauch dieser Brennstoffe zu senken und auf klimafreundlichere Alternativen umzusteigen. Der Preis pro ausgestoßener Tonne CO₂ wird jährlich erhöht.

Seit ihrer Einführung beträgt die Steuer:

2021: 25 €/Tonne CO₂

2022: 30 €

2023: 35 €

2024: 45 €

2025: 55 €/Tonne

2026: voraussichtlich 65 €

2027: geschätzt 70–80 € (abhängig vom EU-Emissionshandel ETS II)

Was bedeutet das für Autofahrer?

Für Autofahrer wird es teurer – besonders für diejenigen, die auf den eigenen PKW angewiesen sind oder viel fahren. Die CO₂-Kosten schlagen sich direkt auf den Spritpreis nieder.

Ein Beispiel: Pro 10 €/Tonne CO₂ steigen die Spritpreise um ca. 3 Cent pro Liter. Das summiert sich:

Jahr CO₂-Preis (€/Tonne) Aufpreis Benzin (ca.) Aufpreis Diesel (ca.)
2023 35 € +10 Cent/Liter +11 Cent/Liter
2024 45 € +13 Cent/Liter +15 Cent/Liter
2025 55 € +15 Cent/Liter +17 Cent/Liter
2026 65 € (geschätzt) +18 Cent/Liter +21 Cent/Liter
2027 70–80 € (geschätzt) +20–24 Cent/Liter +23–28 Cent/Liter

Beispielrechnung (Super E10):
Wenn der durchschnittliche Benzinpreis 2023 bei 1,75 €/Liter lag, könnten laut aktuellen Prognosen 2027 Preise zwischen 2,10 und 2,25 € je Liter realistisch sein – selbst ohne Berücksichtigung weiterer Markt- oder Kriseneinflüsse. Bei Diesel ist mit ähnlichen Aufschlägen zu rechnen, teils sogar leicht höher.

Warum wird die CO₂-Steuer erhöht?

Deutschland verfolgt das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Emissionen im Verkehrssektor drastisch sinken. Die CO₂-Steuer soll:

  • Anreize zur Nutzung von Bus, Bahn oder Fahrrad schaffen
  • Den Umstieg auf E-Autos fördern
  • Den Energieverbrauch insgesamt senken

Ab 2027 greift zudem der neue europäische Emissionshandel (ETS II), der auch den Verkehrssektor einbezieht. Hier wird der CO₂-Preis am Markt gehandelt – erste Schätzungen gehen von Preisen zwischen 45 und 160 €/Tonne CO₂ aus. Damit könnten die Spritpreise nach 2027 noch stärker schwanken.

Kritik an der CO₂-Steuer

Die CO₂-Steuer ist nicht unumstritten. Kritiker werfen der Politik vor, dass die Steuer sozial ungerecht sei, da sie Haushalte mit geringem Einkommen besonders treffe. Auch Pendler und Menschen in ländlichen Regionen fühlen sich benachteiligt.

Weitere Kritikpunkte:

  • Fehlende Alternativen: Der Ausbau von ÖPNV und Ladeinfrastruktur hinkt hinterher.
  • Keine ausreichende Kompensation: Zwar ist ein „Klimageld“ ab 2027 geplant, aber konkrete Auszahlungen sind noch unklar.
  • Inflationsdruck: Die Steuer verteuert nicht nur das Tanken, sondern auch Transporte – was indirekt viele Konsumgüter verteuern kann.

Was können Autofahrer tun?

Auch wenn man die Steuer nicht vermeiden kann – es gibt einige Möglichkeiten, um die Mehrkosten zu minimieren:

  • Fahrverhalten optimieren
    Vorausschauendes Fahren, moderates Tempo und wenig Leerlauf sparen Sprit.
  • Carsharing oder Fahrgemeinschaften nutzen
    Wer sich Fahrten teilt, spart nicht nur CO₂, sondern auch bares Geld.
  • Auf kleinere oder sparsamere Autos umsteigen
    Leichte Fahrzeuge mit effizientem Motor verbrauchen deutlich weniger Kraftstoff.
  • Wechsel auf E-Autos prüfen
    Elektromobilität wird politisch gefördert – von Kaufprämien bis zu Steuerbefreiungen. Auch die CO₂-Steuer entfällt auf Strom.
  • Tank-Apps und Preisvergleiche nutzen
    Regionale Preisunterschiede machen es lohnend, beim Tanken strategisch vorzugehen.

Steuer steigt, Mobilität muss sich wandeln
Die CO₂-Steuer wird in den kommenden Jahren weiter steigen – das ist politisch gewollt und gesetzlich beschlossen. Für Autofahrer bedeutet das höhere Kosten, aber auch die Chance, ihr Mobilitätsverhalten nachhaltiger zu gestalten.

Bis 2027 könnten Benzinpreise über 2,20 €/Liter zur neuen Realität werden. Wer sich frühzeitig informiert, Alternativen prüft und gegebenenfalls sein Fahrzeug anpasst, kann die finanziellen Belastungen abfedern – und trägt gleichzeitig zum Klimaschutz bei.

Langfristig wird die Mobilität in Deutschland klimafreundlicher, digitaler und flexibler – doch dieser Wandel braucht Zeit, Investitionen und faire politische Rahmenbedingungen. Die steigende CO₂-Steuer ist ein zentraler Bestandteil dieses Wandels – und stellt zugleich eine der größten Herausforderungen für viele Menschen dar.

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