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Falscher Bußgeldbescheid – Was kann ich tun?

12. August 2025 | Veröffentlicht in Tipps

Ein Bußgeldbescheid flattert ins Haus – doch Sie sind sicher, dass Sie nichts falsch gemacht haben? Oder es war gar nicht Ihr Auto? Fehler in Bußgeldbescheiden sind keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, richtig zu reagieren. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie bei einem fehlerhaften Bußgeldbescheid vorgehen sollten – Schritt für Schritt.

Was ist ein Bußgeldbescheid überhaupt?

Ein Bußgeldbescheid ist ein offizielles Schreiben der Behörde, das Ihnen eine Ordnungswidrigkeit – meist im Straßenverkehr – vorwirft. Darin stehen unter anderem:

  • Die genaue Tat (z. B. „Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit um 18 km/h“)
  • Ort, Zeit und Umstände
  • Die Höhe des Bußgelds
  • Eventuelle Punkte in Flensburg oder Fahrverbote
  • Eine Rechtsbehelfsbelehrung mit Frist

Wichtig: Es handelt sich nicht um einen bloßen „Strafzettel“, sondern um ein förmliches Verfahren mit Rechtswirkung.

Häufige Fehler in Bußgeldbescheiden

Auch Behörden machen Fehler. Zu den häufigsten zählen:

  • Falsches Kennzeichen oder Zahlendreher
  • Verwechslung von Fahrerinnen oder Fahrern
  • Fehlerhafte Messungen bei Blitzern (z. B. Messfehler, falsch aufgestelltes Gerät)
  • Unvollständige oder falsche Begründung
  • Versäumnisse bei behördlichen Fristen

Selbst bei tatsächlichen Verstößen kann ein Formfehler zur Ungültigkeit des Bescheids führen.

Einspruch – So läuft es ab

Wenn Sie Zweifel an einem Bußgeldbescheid haben, können Sie Einspruch einlegen – aber nur innerhalb von 14 Tagen ab Zustellung. Folgendes ist wichtig:

Form des Einspruchs
Der Einspruch muss schriftlich erfolgen (Brief, Fax oder über das Online-Portal, sofern vorhanden). Formulieren Sie klar und knapp:

„Hiermit lege ich fristgerecht Einspruch gegen den Bußgeldbescheid mit Aktenzeichen XYZ vom [Datum] ein.“

Eine Begründung ist zunächst nicht zwingend erforderlich, aber hilfreich – insbesondere, wenn Sie Beweise oder Argumente vorlegen können.

Akteneinsicht beantragen
Sie haben das Recht, Einblick in die Akten zu erhalten. Dazu zählen Messprotokolle, Fotos, Eichscheine etc. In der Regel erhalten Sie diese über eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt. Ohne Akteneinsicht ist eine fundierte Verteidigung kaum möglich.

Lohnt sich ein Anwalt?

In vielen Fällen ist anwaltliche Unterstützung sinnvoll – insbesondere wenn:

  • Ein Fahrverbot oder Punkte in Flensburg drohen
  • Die Messung fehlerhaft erscheint (z. B. Lasergeräte ohne Foto)
  • Es sich um eine Personenverwechslung handelt

Ein auf Verkehrsrecht spezialisierter Anwalt oder eine Anwältin kann Messfehler erkennen und prüfen, ob der Bescheid rechtmäßig ist. In manchen Fällen übernimmt Ihre Rechtsschutzversicherung die Kosten.

Was passiert nach dem Einspruch?

Die Behörde prüft Ihren Einspruch. Mögliche Szenarien:

  • Einstellung des Verfahrens – wenn der Fehler eindeutig ist
  • Neue Prüfung – z. B. mit erneuter Fahrerermittlung oder Messdatenprüfung
  • Gerichtliche Entscheidung – wenn keine Einigung erzielt wird, kann das Amtsgericht entscheiden

Tipp: Bleiben Sie sachlich, fristgerecht und gut organisiert. Heben Sie alle Schreiben, Belege und Nachweise sorgfältig auf.

Fazit: Ruhe bewahren und richtig handeln

Ein falscher Bußgeldbescheid ist kein Grund zur Panik – aber Sie sollten ihn keinesfalls ignorieren. Wichtig ist:

  • Fristen einhalten (14 Tage Einspruch!)
  • Einspruch einlegen
  • Beweise sichern und ggf. Akteneinsicht nehmen
  • Rechtsbeistand suchen, wenn nötig

So erhöhen Sie Ihre Chancen, sich erfolgreich gegen einen fehlerhaften Bescheid zu wehren – sei es als unschuldig Beschuldigter oder als Fahrzeughalter, der nicht selbst gefahren ist.

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