Motoröl ist für den Motor Ihres Autos so essenziell wie das Blut für den menschlichen Körper. Es sorgt für die notwendige Schmierung, schützt vor Verschleiß, kühlt und hält den Motor sauber. Doch welches Motoröl ist das richtige? Die Auswahl ist groß – SAE 5W-30, 10W-40, synthetisch oder mineralisch, Longlife oder Standard. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie achten sollten und welche Unterschiede es bei Motorölen gibt.
Warum ist Motoröl überhaupt so wichtig?
Motoröl übernimmt im Motor mehrere zentrale Aufgaben:
- Schmierung: Es verhindert, dass sich Metallteile aneinander reiben und dadurch verschleißen.
- Kühlung: Es leitet überschüssige Wärme ab, die beim Betrieb des Motors entsteht.
- Reinigung: Es bindet Schmutzpartikel und hält den Motor von Ablagerungen frei.
- Korrosionsschutz: Es schützt Metallteile vor Rost und anderen Umwelteinflüssen.
- Dichtwirkung: Es unterstützt Dichtungen und sorgt für den richtigen Druck im Motor.
Verwenden Sie das falsche Öl oder wechseln Sie es zu selten, kann dies zu erhöhtem Verschleiß, Leistungsverlust oder sogar zu einem Motorschaden führen.
Welche Arten von Motoröl gibt es?
Motoröl lässt sich grundsätzlich nach seiner Herstellung und seiner Viskosität unterscheiden:
Mineralisches Öl
Dieses Öl wird direkt aus Erdöl gewonnen und ist vergleichsweise dickflüssig. Es eignet sich vor allem für ältere Fahrzeuge oder Motoren mit niedriger Belastung. Es ist meist günstiger, aber weniger leistungsfähig bei extremen Temperaturen.
Synthetisches Öl
Synthetiköl wird künstlich hergestellt und bietet eine konstant hohe Qualität. Es ist sowohl bei sehr niedrigen als auch bei hohen Temperaturen stabil, schützt den Motor optimal und eignet sich besonders für moderne Fahrzeuge mit hoher Leistung.
Teilsynthetisches Öl
Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus mineralischem und synthetischem Öl. Es vereint Vorteile beider Typen und stellt einen Kompromiss zwischen Leistung und Preis dar.
Was bedeuten die Zahlen auf dem Ölkanister? (z. B. 5W-30)
Die Zahlen wie 5W-30 geben Auskunft über die Viskosität – also das Fließverhalten des Öls bei unterschiedlichen Temperaturen:
Die Zahl vor dem „W“ (für Winter): Zeigt, wie gut das Öl bei Kälte fließt. Je niedriger die Zahl, desto besser eignet sich das Öl für kalte Starts.
Die Zahl nach dem „W“: Gibt an, wie dick das Öl bei hohen Temperaturen ist. Höhere Zahlen bedeuten, dass das Öl bei Hitze stabil bleibt und den Motor auch unter starker Belastung schützt.
Ein 5W-30-Öl ist beispielsweise ein Allrounder, der sich für viele moderne Fahrzeuge eignet.
Wie finden Sie das richtige Öl für Ihr Fahrzeug?
Der sicherste Weg ist ein Blick ins Betriebshandbuch Ihres Autos. Dort finden Sie genaue Angaben zu:
- der empfohlenen Viskosität (z. B. 0W-20, 5W-30)
- den Herstellerfreigaben (z. B. VW 504 00, MB 229.5, BMW Longlife-04)
Alternativ können Sie auch:
- auf dem Öldeckel im Motorraum nachsehen,
- die Website des Fahrzeugherstellers nutzen,
- oder sich beim Fachhändler oder in der Werkstatt beraten lassen.
Viele Onlineshops und Werkstätten bieten praktische Fahrzeugsuchen anhand von Schlüsselnummer oder Kennzeichen an.
Longlife-Öl vs. Standardöl – was ist für Sie sinnvoll?
Moderne Fahrzeuge sind häufig auf sogenanntes Longlife-Öl ausgelegt. Dieses Öl erlaubt durch seine hohe Qualität längere Wechselintervalle – oft bis zu 30.000 Kilometer oder alle zwei Jahre.
Standardöle hingegen müssen in der Regel alle 10.000 bis 15.000 Kilometer gewechselt werden.
Achtung: Verwenden Sie Longlife-Öl nur, wenn Ihr Fahrzeug dafür freigegeben ist. Andernfalls riskieren Sie Schäden am Motor. Umgekehrt sollten Sie bei Longlife-Fahrzeugen kein Standardöl verwenden, da dies die vorgesehenen Intervalle nicht unterstützt.
Weitere wichtige Aspekte beim Motoröl-Kauf
- Achten Sie auf die Freigaben Ihres Fahrzeugherstellers. Selbst wenn die Viskosität passt, kann ein Öl ohne die richtige Freigabe ungeeignet sein.
- Kontrollieren Sie regelmäßig den Ölstand. Einige Motoren verbrauchen mehr Öl als andere – gerade bei älteren Modellen.
- Vermeiden Sie das Mischen unterschiedlicher Ölsorten. Unterschiedliche Additive und Basisöle können sich negativ beeinflussen.
- Wechseln Sie das Öl regelmäßig. Auch das beste Öl verliert mit der Zeit seine Wirkung. Denken Sie auch daran, den Ölfilter mitzuwechseln.
Die Wahl des richtigen Motoröls ist entscheidend für die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit Ihres Fahrzeugs. Achten Sie auf die vom Hersteller empfohlenen Spezifikationen, wählen Sie die richtige Viskosität und verwenden Sie nur Öle mit passender Freigabe. Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. Ihr Motor wird es Ihnen danken – mit Zuverlässigkeit und einer langen Lebensdauer.